Welt MS Tag 2019

Heute ist Welt MS Tag und dieser nimmt sich in diesem Jahr der unsichtbaren Symptome an.

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Zum einen geht es also darum das Ganze sichtbar zu machen – denn viele Menschen wissen immer noch nicht was MS ist oder was das Ganze mit sich ziehen kann und zum anderen gibt es eben tatsächlich unsichtbare Symptome – die man nicht sehen kann.

Damit sich die Welt besser versteht, muss sie kommunizieren und deswegen engagiere ich mich in diesem Bereich.

Außerdem möchte ich Kraft geben und zeigen, dass hier niemand alleine ist und alles geht – wenn wir verstehen, dass es keine Norm gibt und wir immer wieder den Blickwinkel ändern sollten, um andere Wege zu finden, falls sich die Route (notgedrungen) ändert.

Alles ist möglich.

Ich hab endlich mal wieder ein Video gedreht – wenn auch recht schnell haha – aber hey. Immer hin.

Hier ist es Welt MS Tag 2019 ❤ 

Ich wünsche allen einen schönen Feier- und #WeltMSTag2019

#Love to all of you.

Hier kommt ihr auch zu meinem Beitrag vom  WeltMSTag2018

DIE ZEIT DOCTOR (extra Heft)- September Ausgabe 2018

Hallo alle Vielseitigen,

in der aktuellen DIE ZEIT DOCTOR (extra Heft) geht es diesmal um das Thema Multiple Sklerose.

Ich freue mich über das Ergebnis, denn nicht immer wird nach Interviews so nah wiedergegeben, was ich gesagt habe (sowohl bei Interviews auf Musik bezogen, als auch zum Thema MS). Es war ein wirklich schönes Gespräch mit Ulrike Meyer-Timpe und Claudia Wüstenhagen  
Vielen Dank dafür.

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Auch für Sie beide Alles Gute.

Schnuppert mal in die verschiedenen Geschichten rein  Ihr bekommt DIE ZEIT natürlich am Kiosk und innerhalb der ZEIT DOCTOR findet ihr dann das extra Heft.

Auch auf meinem Blog wollte ich gerne meine persönliche Meinung dazu dalassen. Bisher hatte ich das nur auf Facebook getan. 

Ich persönlich hätte auf die Überschrift verzichtet 🙂  … auch, wenn es stimmt. Niemand sollte sich aufgeben… deswegen kann ich mich selbstverständlich damit identifizieren 😉 

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und den Slogan unter meinem Foto z.B. so schöner gefunden: „Ein Heft ÜBER Menschen mit MS“ … da ich als Zielgruppe alle Menschen ansprechen würde, nicht nur Menschen mit MS.

Es ist ein Thema für alle Menschen dieser Welt, kein internes – durch dieses Heft allerdings, wird es ja wiederum sowieso öffentlich (:
Danke an DIE ZEIT.
Super.

Ich persönlich habe keine Angst mehr vor MS. Genauso wenig wie vor irgendetwas anderem – > weil es sich nicht lohnt und, weil mich Angst von Dingen abhält. Ihr glaubt gar nicht was um mich herum die letzten Jahre passiert ist – erschreckende Sachen im Umfeld. Auf der ganzen Welt sowieso. Ich will damit sagen: Das ganze Leben ist ganz SCHÖN gruselig.
Aber eben vor allen Dingen = schön.


Musikerin war ich schon immer, MS kam danach dazu. Auch das wurde aber gut dargestellt. Hab schon oft sowas erlebt wie „Musik TROTZ oder WEGEN MS“.

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Ein schöner, süßer, lieber Beitrag.
Ich freue mich, wenn dieses – für viele Menschen immer noch so undurchsichtige Thema –  zur Sprache kommt.


#Liebe an alle

#StayHappyBeLucky

#MSIstVielseitigIchAuch

 

 


PS: Leider taucht das „TROTZ“ dennoch ständig auf  

 

PPS: Für mich ist es nicht mutig, die Gesellschaft immer weiter für dieses Thema zu sensibilisieren – mich öffentlich für dieses Thema abbilden zu lassen und etwas dazu zu sagen. 🙂 Es ist für mich natürlich. Ich bin nur dafür verantwortlich, was ich selbst entscheide. MS kam 2005 einfach reinspaziert – habe nicht darum gebeten. Nun lebe ich mit dieser Geschichte und möchte Menschen, die es runterzieht oder die es nicht verstehen zeigen, dass alles weitergeht, wenn man das möchte. #DuBistNurDasWofuerDuDichEntscheidest

PPPS: Für alle die (unter anderem in dem Zuge der ZEIT Aktion) fragen – mein Band DUO findet ihr HIER und HIER

Wir stellen uns grade komplett neu auf, haben fast 6 Jahre in einem anderen BandProjekt gearbeitet – darum freuen wir uns über jeden Support. 🙂 

 

Wir sind viel

In letzter Zeit stolpere ich immer wieder über ähnliche Beiträge. Ich meine diese Beiträge, in denen betont wird, dass „wir“ glücklich sein können, dass wir gesund sind. Und das dringend dabei belassen müssen.

Anschließend folgen etliche verschiedene Lebensmodelle. Jedes scheint das Beste zu sein.

Die gehen meist mit dem „Work-Life-Balance“ und Achtssamkeits-Wunsch und den daraus resultierenden verschiedenen Einstellungen einher.

Vorangegangener Satz ist total wertfrei zu betrachten. 🙂

Ich frage mich dann, wer „wir“ sind und außerdem, wie Gesundheit definiert wird und auch, warum anscheinend davon ausgegangen wird, dass nur Gesunde die Biträge lesen.

Wer ist gesund?

Ich werde dann immer etwas nachdenklich, frage mich was Gesundheit ist. Bei mir scheint es erstmal ganz plakativ: „Dass ist die, die Multiple Sklerose hat. Die ist schwerkrank.“ Schon beim Schreiben muss ich ein wenig grinsen. So wie jeder sich selbst schon immer kennt – wir laufen schließlich seit wir laufen können als wir (immer in Entwicklung) herum, ist das natürlich auch bei mir. 😉 Bei mir mischte sich dann, als ich noch sehr jung war, eine chronische Krankheit dazu – wirbelte mein Leben richtig auf. Blöd. Und immer mal (sehr) anstrengend. Aber es gibt auch Schlimmeres.

Ich erlebe einige Sachen, die einige Menschen nicht erleben. Schon das klingt doch komisch? Geht ja jedem so. Ich habe es oft schwerer als andere. Wobei ich auch hier finde, dass man das nicht so einfach sagen kann. Viele finden manche Sachen oder Situationen in die sie geraten – ohne chronische Erkrankung –  schon super anstrengend und steinig, die ich dann ganz easy annehmen würde.

Ich muss mich immer mal mehr anstrengen. Meine Maschine funktioniert nicht immer einwandfrei. Sowohl während akuter Schübe, als auch einfach so. Mein Nervensystem hat einiges durch. Ich gehe durch Extreme. Manchmal stelle ich mir vor, dass mein Ausgangspunkt der Normalzustand ist. Dass alle (immer mal) die verschiedenen Symptome im Alltag oder Schübe haben. Kribbeln – Nadelstiche in irgendeinem Bereich des Körpers, Koordinationsstörungen, Konzentrationsstörungen, Taubheitsgefühle und Gleichgewichtsstörungen, Fatigue usw. Ich kenne das alles mittlerweile seit Jahren. Es ist nichts Neues mehr für mich. Ich fühle mich also ganz normal.

Es ist für mich das ganz normale Leben.

Das alles merkt kaum jemand, neben mir. Und trotzdem gehöre ich zu den Kranken. Und da beginnt das Problem, diese Engstirnigkeit für mich. Ist derjenige, der jetzt langsam Geheimratsecken bekommt krank? Hat ja nicht jeder. Oder – die Eine, die im Sommer immer niest, weil sie eine Pollenallergie hat. Die ist aber krank. Nicht so stabil. Die hat eine Pollenallergie. Das ist dann ja eine geschwächte Frau. Oder der Junge der lispelt, der hat einen Sprachfehler. Das ist auch irgendwie anders. Anders sind wir alle. Ich kenne auch viele Beamte, Bürokauffrauen, Verkäufer… die sind auch alle krank. Die haben alle STRESS. Auch tragisch. Stress ist eine gefährliche Sache. Daran kann man sterben. 😉

Worauf ich hinaus will: Wir sind alle grundverschieden. Auch die, die sich ähneln unterscheiden sich. Das fängt beim Aussehen an, geht dann tief ins Innere. Es gibt keinen Prototyp Mensch. Keinen idealen Lebensweg. Kein allgemeines „Life-Style non PlusUltra“. Keine Perfektion. Oder nein – ich meinte: Alles ist perfekt!

Das macht’s so toll hier. Finde ich. Vielfalt – auf allen Ebenen.

Um wieder zum Anfang zu skippen. Ich finde, dass jeder so glücklich ist, wie er es sein möchte. Ich finde auch, dass jeder so gesund ist, wie er sich fühlt und, dass jeder sein Leben so schwer oder leicht empfindet, wie er sich entscheidet. Natürlich ist es hilfreich, dass es für unterschiedliche Ausgangspunkte auf dieser Welt, Namen gibt. Multiple Sklerose ist der Name der chronischen Krankheit, die mich vor vielen Jahren heimsuchte. Aber ich bin sehr dagegen sich über Dinge oder Situationen zu definieren. Ich sehe uns alle als eine Summe aus allem was wir an – und in uns hereinlassen möchten, gemischt mit einer Kelle von Dingen, die wir uns nicht aussuchen können. Das integrieren wir dann in unser Leben. Wir sind ja der Boss.

Aber das, was uns ausmacht, ist nicht nur eine Sache. Und nicht nur eine Sache bestimmt, wie wir drauf – ob wir glücklich sind.

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… Zwischendurch mit Katzenbabys spielen …

Ich beobachte sehr viel und sehe ganz viel, was mir gefällt und ganz viel, was mir nicht zusagt. Mir sagt zum Beispiel nicht zu, wie hackfressig (pardon) und schnellebig viele Mitmenschen unterwegs sind. Für mich persönlich ist das nichts.  Höher, schneller, weiter. Warum? Ist ja wie eine Droge. Je mehr Zigaretten ich rauchte, desto mehr brauchte ich. Es wird nicht entspannter, wenn vieles so schnell nicht mehr genügt. Das ist für mich etwas krank. Lass‘ mal in Bewegung bleiben und uns im Moment treffen 😉

Ich kriege eine Gänsehaut vor Dakbarkeit zu sehen, dass Menschen dankbar für ihre Gesunheit sind. Das ist das Schöne an diesen Posts. Ich lese Wertschätzung. Da bin ich total pro! Ganz sicher ist es vor allem auch einfach einfacher, wenn man keine klar definierte Krankheit hat. Da sollte man sich wirklich dran erfreuen. Aber überall wo Krampf mitspielt, spielt für mich auch ein Spritzer Krankhaftigkeit mit ein. Breiter-fächern, könnte man das Ganze also, finde ich. Denn – ich bin doch nicht seit 2005/2006 unglücklich und mein Leben ist auch nicht weniger schön oder wert, weil ich eine chronische Krankheit habe. 🙂

Wie beschränkt diese Leute denken, finde ich. Die Mitte des Tellers… Siehe in meinem vorangegangenen Blogpost.

Ach ja. Und was ist eigentlich mit der Psyche? Mental Health. Ab wann überschreitet jemand Grenzen? Die Psyche ist ein Teil der Gesundheit. Ich zum Beispiel, finde es over the top, dass einige Menschen jetzt Self-Tracking machen. Meine Meinung. Aber das kann ich doch nicht einfach bestimmen. Ich persönlich empfinde eben keinen Reiz an der Vorstellung, sich kontinuierlich und extrem optimieren und kontrollieren zu wollen. Diese moderne Hochleistungsgesellschaft… Ich finds eigentlich nur anstrengend und nicht erstrebenswert. Alles muss immer perfekt funktionieren…

Ich mach das anders. Vielleicht ja grade auch, weil ich weiß, dass man an (manchen) Sachen sowieso nicht festhalten kann. Das ist glaube ich mein O-Ton. Wenn ich verkrampft festhalte, binde ich mir meinen eigenen Strick. Schnell zieht dann viel an mir vorbei und ich merk’s gar nicht.  Aber total jedem das Seine, ich möchte jeden so sehen, wie er leben möchte. Wenn du wirklich damit glücklich bist. Das finde ich toll. Ich darf mir meine Meinung bilden, aber niemanden grundlos verurteilen oder stupide irgendwo einordnen. Leute sollen machen, was Leute machen wollen. Wenn wir das tun, sind wir eine tolle Gruppe, finde ich.

Ich bin froh und glücklich und jeden Tag dankbar für mein Leben.

Jeder hat mal schlechtere oder anstrengende Phasen oder ist mal nicht in absoluter Feier – oder Feinabstimmung. Normal. Aber daran kann man immer etwas ändern. Zufrieden sein. Glücklich und dankbar sein. Das finde ich super erstrebenswert. Damit kann man sich ein Leben lang beschäftigen… 😉

Es geht doch einfach nur um die innere Haltung – die dann entscheidend für das Außen ist. Ob nun mit oder ohne STEMPEL Krankheit.

Für mich ist krank oder gesundsein nicht so einfach abzustempeln, wie für viele andere Menschen. Ich fühle mich beispielsweise gesünder, als so manche Menschen die ich treffe. Weil ich viel bin. Wir sind viel. Ich möchte nicht tauschen.

Fühlst du dich wohl? Dann ist alles gut… 🙂

Menschen sind so facettenreich. „Was von was“ bist Du denn?

Deine Haarfarbe? Dein geiler Body? Dein Masterbrain – dein NC? Deine Cellulite? Deine chronische Krankheit? Deine Arbeit – dein Job? Deine DNA? Deine Herkunft? Die Hälfte deiner Mum und deines Vaters? Dein Schulabschluss? Deine Aggros? Deine Freude? Deine Idee – jetzt grade? Deine Gedanken?

Ja.

Facettenreich sind wir. Vielfältig.

Dazu gehören schlechte Laune, Happy-Faces oder einfach mal Ruhe.

Auch Glücklichsein bedeutet für mich persönlich nicht, die ganze Zeit grinsend durch die Gegend zu rennen. Mich bringt ebenso das harte Leben näher an mich heran. 🙂

Für mich ist das alles Einstellungssache: Eine Haltung zu Dir selbst, dem Leben und der Welt. (Wow. Zack. Ein kleiner Reim).

aha

Intakt. Hm… aha. Und: ALLE? Ehrlich? Okay. Und wer entscheidet jetzt was wann intakt ist…? Nicht alles ist total eindeutig. Funktionieren… puuuuuh. Und was ist mit meiner kleine Cousine? Die hat 11 Finger, nicht 10. Ist die jetzt gesünder, weil sie mehr Finger und somit mehr Teile/Organe hat, die intakt sein können? Was ist mit dem einen Typen, der einfach nicht den Ton trifft beim Singen… ? Nicht so intakt… Wäääh. Das ist so kompliziert. Man muss mich schnell optimieren. Ich scheine abzudriften… 😉

… Eine Haltung zu Dir selbst, dem Leben und der Welt …

Manchmal stresst es mich, wenn mein Körper kribbelt und manchmal ist es mir egal und fällt mir kaum auf. Es kommt darauf an, was ich daraus mache.

Ich glaube ich schreibe das hier alles, weil ich nicht finde, dass das Leben eine simple Rechnung, mit klarem Ergebnis ist. Viele Wege führen nach … 

1+9=10; 5+5= 10; 11-1=10; 6+4=10 … 4+6 aber auch = 10

Die ganze Welt, Wir – sind ständig in Bewegung. Voll schön und inspirierend. Ich lasse mich ständig inspirieren, von dieser Vielfalt hier. Bin gespannt was noch kommt. Ich habe Visionen und ich liebe das Leben. 😀 Und dann – ja, dann ist das Leben plötzlich leicht.

Gerne würde ich mehr glückliche Menschen treffen. Gesunde Menschen 😉 ? Menschen, die das nicht auf irgendein Setting beziehen. Ich finde das alles viel zu kompliziert gedacht.

Zum Glück, kenne ich echt viele. 😀

Das ist schön.

Liebe an Euch.

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Ich hörte beim Schreiben: // Bon Iver –  22, A Million & The Antlers – Familiars //

 

Isolation – mit mir zusammen – durch Liebe geschützt

2018!

Unser Leben wird ja immer erwachsener. 🙂

Alle die mir auf YouTube folgen wissen, dass Ende 2016 bis Mitte 2017 bei mir einiges los war. Während meines Medikamentenwechsels (von Tysabri auf das neue Medikament Zinbryta), ist mein körperlicher Zustand total zusammengebrochen. Das neue Medikament hat bei mir nicht angeschlagen und mein damaliger Arzt auf verschiedenen Ebenen versagt. Da ging vieles unter die Gürtellinie, aber dafür finde ich hier jetzt keinen Platz. 🙂

Ich lebte mich durch alle möglichen körperlichen Veränderungen. Behinderungen. Im Krankenhaus, Zuhause und ein wenig draußen.

Es ist merkwürdig, anstrengend, manchmal gruselig, immer mal schrecklich, etwas interessant und horizonterweiternd zugleich, diese Erfahrungen (von 0 auf 100) zu machen.

Viele wissen nicht, dass das für mich in diesem Ausmaß, nicht das erste Mal war.  Im Gegenteil. Ich kannte MS bereits genauso (und härter). Damals, als die Krankheit in 2006 bei mir diagnostiziert wurde, lief mein Leben genauso ab. Die ersten 2-3 Jahre verbrachte ich ständig im Krankenhaus. Damals war vieles noch nicht ambulant möglich. Also tauschte ich immer wieder die Schulbank gegen Krankenhaus. Immer, wenn ich grade wieder Laufen, Schreiben, Sprechen, KlarDenken (was auch immer) lernte, schmiss mich die MS wieder zurück. Manchmal noch während irgendetwas grade wieder besser wurde. Dann hatte ich – ab und zu –  gar keine Lust mehr, die verschiedenen Fähigkeiten wieder zu erlernen. Ich dachte, dass es eh nichts brachte. In der Zeit war ich in ständiger Begleitung. Es kamen immer Freunde von mir ins Krankenhaus. Meine beste Freundin wich mir nicht von der Seite. I love you. Und danke, meine lieben BodenGammlerPunker(se) und all die anderen verschiedenen Menschen.

Nun, als Erwachsene – wo jeder sich sein Leben ganz frei gestaltet, war das anders. Viele wichtige Menschen, auch viele, mit denen ich im Leben noch gar nicht so viel gemacht habe, haben mir Hilfe angeboten. Viele Freunde und viele wichtige Bekannte, sowie Menschen, die ich gar nicht genau einordnen kann, wollten mich besuchen oder mir irgendwie Gutes tun. An dieser Stelle möchte ich mich noch mal bei allen bedanken. Das bedeutet mir immer noch alles. Für mich ist das Liebe.

In dieser Zeit, letztes Jahr, konnte ich zunächst keinen sehen. Nicht, weil ich zu depressiv war, sondern, weil ich mich selbst neu kennenlernen und verstehen musste. Wenn ich mich ganz plötzlich in neuen körperlichen Zuständen befinde, gilt meist erstmal selbst zu verifizieren was da passiert. Wenn es dann nicht mal bei einer Sache bleibt, sondern immer mehr körperliche Veränderungen dazu kommen, hat das natürlich einen Rattenschwanz. In dieser Zeit waren mein Freund und meine Mutter konstante Begleiter. So konstant das möglich war (Krankenhaus) und so viel es mir passte. Mit allen anderen habe ich zunächst geschrieben. Das war für mich genauso wichtig.  Und dann trennte sich irgendwann die Spreu vom Weizen. Einige schienen nahezu beleidigt, dass ich für mich sein musste. Einige brachen den Kontakt zu mir ab, in dieser langen Krankheitsphase. Andere wiederum haben sich gar nicht erst gemeldet, sicherlich, weil das Thema MS zu komplex für sie ist. Mich dann, als personifiziertes Thema zu sehen, war einfach zu hart. Einer hat mir das im Nachhinein sogar gesagt. Ich finde das traurig, aber respektiere es. Ich lerne ständig, dass viele Menschen lieber in der Mitte des Tellers stehen bleiben. Auch das ist Freiheit. Ich respektiere es immer noch. Nur finde ich das nicht edel. Und ich finde es falsch. Das Leben geht nicht „bis hierhin und nicht weiter“.

Ein Freund hat mich, als wir uns dann irgendwann nach meiner 7 monatelangen ChaosTour wiedergesehen haben gefragt, was für mich persönlich der beste Umgang mit und in diesen Situationen ist.

Ich habe kein Ultimatum dafür. Besonders weil die Zustände, die Schübe, immer unterschiedlich sind. Manchmal ist intensiver Kontakt dann ganz toll, manchmal eben nicht. Zudem ist da nicht nur meine Seite, die das herausfinden soll. Wir bilden ja alle eine Waage, die ausgeglichen sein muss. Ich erklärte ihm, was ich am wichtigsten finde: Standhaftigkeit. /S t a b i l i t ä t/

Das ist für mich Freundschaft. Liebe.

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Es unterschreiben ja wirklich so viele Menschen diesen einen Satz… „… In guten wie in schlechten Zeiten …“. Oder so.

Über den Dingen stehen, immer da sein. Stark sein. Seien es Schreibverkehr, Anrufe, Briefe, natürlich auch mal Besuche, wie auch immer. Ich halte nichts davon Menschen fallen zu lassen. Ich habe das noch nie getan.

Bei meinen Freunden klopfe ich lieber öfters an, als zu wenig. Lieber nerve ich, als nichts zu tun. Auch das habe ich ihm dann gesagt. Auch, wenn keine Reaktion von mir zurück kommt. Er hatte mir nämlich viel gemailt und sich gefragt, ob es mich wohlmöglich nervte. Im Gegenteil. Genau das ist eine der Aktionen, die man dann machen kann. Ein paar Freunde haben mich irgendwann einfach Zuhause überrumpelt. Ich fand das erst scheiße, bis ich mich zu meinem Glück zwingen ließ. Ich glaube für Angehörige kann es schwer sein über den Dingen zu stehen und durchzuziehen. Emotional und pragmatisch…

Ich klopfe immer mal wieder an! Ich habe schon zwei Selbstmorde mitbekommen.

Ein kleiner Appell an die Menschheit. 🙂

Phasenweise Isolation muss man akzeptieren, finde ich. Aber die schützende Hand oder die schützenden verschiedenen Haltungen, der Person gegenüber, dürfen nicht ausbleiben. Isolation akzeptieren bedeutet nicht – jemanden alleine zu lassen. Das wäre gefährlich. Auch, wenn man in diesen Situationen dann mal die aktivere Person ist.

Grade, als es mir dann wieder gut bzw. viel besser ging, ging es einer Freundin von mir sehr schlecht. Sie gehört schon immer zu denen, die nich lockerlässt, während der Schübe. Unmittelbar fand ich mich akut in der Rolle der schützenden Hand wieder. Sie blockte ab, isolierte sich. Extrem. Sehr extrem. Ich blieb standhaft. Stabilität. Irgendwann schrieb sie zurück. Bis sie bereit für ein Treffen war. Wir redeten über alles – was uns über die Welt einfiel und darüber, wie wichtig Standhaftigkeit in Krisensituationen ist.

Wir beschütteten uns mit Liebe.  🙂

Das alles ist auch das Leben. Aus einem anderen Blickwinkel. Mit anders platzierten Energien für alle Seiten. Aber schön.

Am Ende dann wusste ich, wer wirklich zu meinen Freunden zählt. Auch super. Ich frage mich, wie intensiv man das ohne so krasse Zustände herausfindet. Denn bei manchen dachte ich vorher, dass es Freunde sind.

Aber vielleicht muss das gar nicht sein. Nehmen wir einfach alles – so wie es kommt  – und bauen uns daraus ein Haus. 🙂

Ich finde, dass jeder erstmal für sich selbst verantwortlich ist und dann kommt sofort die Verantwortung für die Umwelt. Sei Du selbst & liebe Dich & dann strahle Liebe auf Andere 🙂

Und ihr?

Liebe an alle 🙂

#StayHappyBeLucky ❤

  1. Bild 27. Dezember 2016 – Liebesgrüße an mich (Ich war noch im Chaos)
  2. Bild 27. Dezember 2017 – ich war wieder dabei 🙂

 

Ich hörte beim Schreiben:

The National / Album: Sleep Well Beast

Folgt mir auch hier:

Youtube

Seht meine ChaosTour hier:

Chaos

Instagram


 

Deine Stimme zählt

Ich habe lange überlegt, ob ich hier etwas bezüglich der Bundestagswahl posten möchte, ich habe mich dafür entschieden – wusste nur nicht was und wie. Gestern habe ich dann eine Mail von einem guten Freund erhalten, diese hat er wiederum von seiner Mutter zugesandt bekommen.

Ich habe das GO diese Mail zu teilen.

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Meine Lieben, falls noch nicht geschehen: Geht morgen wählen.

Es ist unsere Zukunft.

Es ist so wichtig. Für dich, mich und alle anderen. Die Kacke ist bereits am dampfen (gelinde ausgedrückt) also müssen wir jetzt Haltung zeigen, aktiv mitbestimmen. Demokratie Leute. Schätzen wir das – & ab dafür!

Die Mail trifft natürlich den Kern, ich sage dennoch: Hauptsache wählen und wähle natürlich was du für richtig hältst! 🙂 Aber wirklich hart bleibt der Punkt trotzdem, dass das strategische wählen „gegen rechts“ nun (eigentlich) ziemlich wichtig ist…

Dieser Herr übrigens, hat alles für uns zusammengefasst. Schaut dort rein, falls Infos zu den Parteien fehlen 😀

Moritz Neumeier

Wie auch immer. Geh einfach wählen 😀

Liebe an alle, hier kommt der Text, den ich gerne teile. Unbedingt wählen gehen, liebe Menschen ✅☀❤

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„Hallo,

schon heute steht fest: Der Sonntag wird eine politische Zäsur. Nach
allen Umfragen zieht die AfD in den Bundestag ein.[1] Damit wird das
erste Mal seit den 1950er Jahren eine rechtsnationalistische und in
Teilen offen neonazistische Fraktion im Parlament vertreten sein.[2] Das
Redepult im Reichstag wäre fortan die Bühne für menschenverachtende
AfD-Provokationen.

Doch gleichzeitig ist etwas Entscheidendes noch offen: Mit welchem
Gewicht die Partei künftig im Bundestag sitzt – als einfache
Oppositionspartei, drittstärkste Kraft oder gar als Oppositionsführerin.
Wer die AfD schwächen will, muss jetzt strategisch wählen.

Bisher galt für alle Demokrat/innen: Die beste Strategie gegen Rechts
heißt „Hauptsache wählen!“. Denn je mehr Stimmen abgegeben werden, desto
schwerer wird es für rechtsextreme Parteien, die 5-Prozent-Hürde zu
nehmen. Doch weil die AfD daran kaum mehr scheitern wird, ist das heute
nicht mehr genug. Jetzt heißt es:

1. Wer rechtsextreme Parteien schwächen will, muss unbedingt wählen gehen.
2. Und zwar eine der anderen Parteien, die es sicher in den Bundestag
schaffen.

Warum das? Alle Stimmen für Parteien, die bei unter fünf Prozent
bleiben, fallen unter den Tisch. Bei der Verteilung der Sitze spielen
sie schlicht keine Rolle mehr. Es ist bitter, aber wahr: Wer
Kleinstparteien wählt, nutzt im Kampf gegen Rechts seine Stimme nicht
optimal.

Wie viele der über 30 ausgewiesenen Rechtsradikalen auf den AfD-Listen
ins Parlament einziehen, hängt alleine davon ab, wie viele Stimmen die
AfD im Vergleich zu den anderen Parteien im Bundestag erhält.[3] Das
bestimmt, wie viel Zeit die AfD künftig bekommt, um Hassreden im
Reichstag zu schwingen. Wie viele Mitarbeiter/innen künftig das Internet
mit Fake News fluten können.[4] Am Ende können wenige Stimmen den
Ausschlag dafür geben, dass die AfD im Falle einer neuen Großen
Koalition sogar als Oppositionsführerin auftreten darf.

Wie stark die AfD die nächsten vier Jahre den Bundestag verändern wird,
das entscheidet sich in zwei Tagen. Wer die AfD maximal schwächen will,
muss Union, SPD, Linke, Grüne oder FDP wählen. Diese Botschaft wollen
wir bis Sonntag massenhaft unter die Wähler/innen bringen. Können Sie
uns dabei helfen?

Bitte leiten Sie diese E-Mail an Ihre Freunde und Verwandten weiter!

In der Geschichte der Bundesrepublik gab es immer wieder gute Gründe,
sein Kreuz bei Kleinstparteien zu machen – und sie irgendwann auch über
die 5-Prozent-Hürde zu heben. Dadurch kamen Parteien ins Parlament, die
auf gesellschaftliche Missstände hinwiesen, die die anderen nicht
genügend adressierten.

Mit den Grünen wurde in den 1980er Jahren die Ökologiefrage auf die
politische Tagesordnung gehoben, in den Nullerjahren mit der Linkspartei
wieder mehr die soziale Frage gestellt. Und die Piraten brachten das
Thema Datenschutz massiv in die Debatte. Kleinstparteien zu wählen hat
seine Berechtigung – keine Frage.

Aber diesmal droht eine ehemalige Kleinstpartei von rechts ins Parlament
zu kommen – und zwar von ganz rechts. In dieser Situation ist es
wichtig, die Kraft aller Demokrat/innen zu bündeln, damit die AfD
möglichst wenig Sitze im neuen Bundestag erringt. Und in der Konsequenz
eine Partei zu wählen, die es ziemlich sicher in den Bundestag schafft –
auch wenn man sich vielleicht mit dem Programm einer Kleinstpartei
stärker identifizieren kann.

Viele kleinere Parteien – wie die Satire-Vereinigung „Die Partei“ oder
auch die Piraten – grenzen sich klar nach rechts ab. Das ist gut. Doch
wer sie wählt, vertut bei dieser Wahl die Chance, rechte Abgeordnete im
Parlament zu verhindern. Wer in den nächsten Jahren keine laute,
selbstbewusste AfD im Bundestag sehen will, muss sich jetzt für eine der
größeren, demokratischen Parteien entscheiden.

Bitte helfen Sie uns, diese Botschaft vor dem Wahlsonntag überall
bekannt zu machen. Wenn jede/r zehnte der knapp zwei Millionen
Campact-Aktiven diese E-Mail an fünf Menschen weiterleitet, können wir
eine Million Menschen erreichen. Bitte informieren Sie jetzt Ihre
Freund/innen, Kolleg/innen und Verwandten und nutzen Sie am Sonntag Ihre
Stimme!

Bitte verbreiten Sie jetzt diese E-Mail

Mit herzlichen Grüßen
Felix Kolb
Christoph Bautz
Campact-Vorstand

PS: Erinnern Sie sich noch an Martin Hohmann? Als Bundestagsabgeordneter
verband er die Juden mit dem Begriff „Tätervolk“, flog 2004 erst aus der
CDU, danach aus dem Bundestag.[5] Jetzt könnte er mit der AfD
zurückkommen – erhält die Partei rund zehn Prozent, dann reicht sein
sechster Listenplatz in Hessen aus.[6] Ein Hetzer mehr oder weniger –
das Beispiel Martin Hohmann zeigt: Es kommt auf jede Stimme an.

Schicken Sie diese E-Mail jetzt an Ihre Freunde und Bekannten

[1] „Sonntagsfrage Bundestagswahl“, wahlrecht.de, 19. September 2017
[2] „So extrem sind die Kandidaten der AfD“, Der Tagesspiegel, 21.
September 2017
[2] „Alles, was rechts ist“, Spiegel Online, 20. September 2017
[3] „Wie die AfD mit falschen Zahlen Vorurteile schürt“, Zeit Online,
18. September 2017
[4] „Eine Volksgemeinschaft muss wissen, wer dazu gehört“, Spiegel
Online, 20. Juni 2016
[5] „Bundestagswahl 2017: Der Kampf um Direktmandate“, Tagesspiegel, 29.
August 2017 “

 

#deinestimmezählt #bundestagswahl #btw17 #demokratieleben

Glitzer auf die Karte

Heute hat mich ein online Artikel, über den ich auf Facebook gestolpert bin, sowas von aufgeregt, dass ich dazu Stellung nehmen musste:

Schrecklich.
Für mich fangen sie schon hier an – grundlegende Probleme der Gesellschaft. Ich sage das nicht nur, weil ich selbst betroffen bin, sondern, weil das meine Einstellung, mein Charakter, meine Meinung ist. Viele da draußen sehen Menschen mit MS einfach nur als „Schwer – & unheilbar krank“ an. Punkt. BOOM. Schrecklich. Ja – bockt übertrieben nicht, aber jeder Lebensweg fängt erstmal mit der Polung im Kopf an.

Ich muss sagen, ich kenne wenige Menschen auf der Welt, die so extrem viel lachen wie ich. Das war bei mir schon immer so. Laaaange vor der Diagnose. Schon als Baby fiel das auf. Anscheinend nervt meine fröhliche Art sogar einige da draußen 😂 Wie oft ich schon erklären musste, warum ich so fröhlich bin. 😂

Ähhhhh?! Stempel. „Das ist doch nur Fassade!“. Stempel.
Chronisch krank = WEINE AB JETZT DEN GANZEN TAG UND SEI DEPRESSIV?! Furchtbar. Das ist meine Art. Fertig. Für mich ist das der Normalzustand.


Klar, das hier kommt von der BILD, aber es is überall derselbe Käse. „Fröhlich TROTZ chronischer Krankheit.“ …… „OBWOHL….“….“Respekt!“

Für mich geht das eher mit einer Diskriminierung einher. Mein Leben wird ja dadurch abgewertet?! Haha?! Hallo? Mein Leben bockt total! 😂
Ganz ehrlich, der eine hat Akne, der andere hat augenscheinlich erstmal gar nichts, beschwert sich aber am laufenden Band und der andere hat leider MS bekommen. Bleibt scheiße, klar, aber jeder hat es wirklich selbst in der Hand. Ich fände ja Aufklärungen über die Krankheit sinnvoller, als zum 1000. mal kack „angeteaste Mitleidstouren“ oder das Gerede darüber, „ob das Leben dann noch lebenswert ist“.


MS ist absolut kein Zuckerschlecken und es ist nachvollziehbar, dass die Krankheit auch depressiv machen kann oder, dass es mal depressive Episoden gibt, aber hallo? Das Leben ist dadurch nicht wertloser oder gar für ’n Arsch. Wir alle können so viel selber entscheiden und umsetzen, aber gewisse Karten werden einfach verteilt. Ganz ehrlich. #hartaberizzo Dann sollte man die annehmen und weiter Partyfeiern und gucken, wie das mit dem „der Weg ist das Ziel“ weitergehen kann. Finde ich. Oder: Glitzer auf die Karte. Ganz einfach. Nicht jeder kriegt das hin. Dann können wir ja/sollten wir —> verstehen und helfen. So wie die Ladys in dem Bericht zum Beispiel  

Aber …
„…. Diagnose der Hoffnungslosigkeit.“?! Wow!
Erklärt doch lieber was über diese Diagnose (die alleine sagt echt wenig aus) und knallt nicht immer die abgefucktesten Sätze dahin, um ne Story zu machen. Scheiße. 😡
Ein Mensch mit MS ist wie jeder andere. ANDERS. Jeder ist nämlich anders. Und jeder entscheidet, wie er/sie unterwegs ist.
Der eine hat super wenig Gepäck, der andere mehr. Der einen wiegt schon das leichte Gepäck zu viel. #allesistrelativ
Einander helfen und interessiert sein ist so wichtig. Dazu wäre ein ordentlicher Bericht über den Ausgangspunkt gut. 😶

 

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Okay. Und jetzt schnell IngwerOrange, bitte!

 

 

 

Multiple Sklerose – was ist das eigentlich?

Zum antasten muss das natürlich erstmal geklärt werden. 🙂

Viele Leute wissen gar nicht, was Multiple Sklerose eigentlich ist. Klaro. Woher auch?

… wenn man nicht selbst betroffen ist oder keine nahen Angehörigen mit MS im eigenen Umfeld hat…

Also – > MS – Was ist das eigentlich?

Es handelt sich bei dieser Krankheit um eine entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems (ZNS). Alles was wir tun, können wir tun, da Signale von unserer Schaltzentrale Gehirn über das Rückenmark (-> ZNS) an den Körper geleitet werden. So leitet beispielsweise der Sehnerv folgenden Auftrag an die Augen weiter: „Seht!“ und wir können sehen. Unsere lieben Nervenfasern werden von einer Schutzschicht umhüllt. Myelinscheide oder Myelinschicht. Nerven sind sensibel und dürfen nicht frei liegen 🙂

Das beliebteste Beispiel für eine einfache Erklärung, ist das Kabel/Lampen Beispiel. Das Kabel einer Lampe, ist von einer Isolierschicht umhüllt. Nur so ist es möglich, dass die elektrischen Impulse einwandfrei weitergeleitet werden und die Lampe schließlich leuchten kann. Das Innenleben wird so geschützt. Hat die Schicht des Kabels eine Macke, kommt es zum Wackelkontakt. Es kann sein, dass die Lampe immer noch leuchtet, es kann sein, dass die Lampe ab und zu flackert, aber noch leuchtet und im schlimmsten Fall, funktioniert die Lampe gar nicht mehr.

Bei der MS wird die Myelinschicht der Nervenfasern beschädigt. In der Folge kommt es zum Wackelkontakt oder zum kompletten Aussetzen verschiedener Körperregionen. Es kann somit zu allen Störungen der Körperfunktionen kommen. Denn alles wird nun mal über die Nerven an unseren Körper weitergeleitet. So wie eben bei dem Kabel/Lampenbeispiel.

Die Nerven liegen dann blank.

Wieso passiert das?

MS ist eine Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem greift hierbei Körpereigenes Gewebe an, richtet sich gegen den eigenen Körper. Eigentlich soll es ja für uns arbeiten. Es ist im Falle einer Autoimmunerkrankung also verplant unterwegs und weiß nicht, wer Freund und wer Feind ist. Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten & eigentlich T-Helferzellen 😉 ) durchlaufen bei uns allen (im sogenannten Reifeprozess) Tests. So sollen sie eigentlich zwischen körpereigenen und körperfremden Stoffen unterscheiden. Bei gesunden Menschen gehen sie, ab irgendeinem Punkt, richtigerweise zu Grunde. Bei MS Betroffenen passiert in diesem Auslesetest das Gegenteil. Die T-Zellen überleben und werden falsch programmiert. Eine solche falschprogrammierte T-Zelle, wird aus dem Thymus entlassen und kann die Bluthirnschranke überwinden. Das soll so eigentlich auf keinen Fall passieren.

Bei MSlern gelangen die Leukozyten dann also durch diese Fehlprogrammierung über die Bluthirnschranke in das Gehirn. Dort greifen sie die Myelinschicht … die Isolierschicht des Lampenkabels ;-)… an. Sie legen also Nerven frei. Zu dem Spektakel gesellen sich dann noch Fresszellen, Antikörper etc. Die Leukozyten begreifen einfach nicht, dass genau diese die Feinde sind und bilden ein Team mit diesen Feinden. So tun die sich also alle zusammen. Ab da beginnt der Scheiß. Alle gemeinsam zerstören dann die Myelinschicht.

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Es entstehen Entzündungsherde. So nennt man diese Löcher in der Myelinschicht. Die Nervenfasern können dann durch die teilweise oder ganz zerstörte Myelinschicht, nicht mehr isoliert werden. Die Lampe flackert – die Elektrizität liegt frei.

Alle möglichen Ausfälle des Körpers können von nun an von statten gehen. Die Signale werden langsam, falsch oder gar nicht mehr weitergeleitet.

Warum genau das passiert, ist bis heute noch nicht richtig geklärt. Auch nicht, wieso es manche trifft und andere nicht. In verschiedenen Autopsien kam des öfteren heraus, dass der Verstorbene MS hatte und das ganze Leben lang nichts davon gewusst hat. Bei manchen ist die MS aktiv, bei anderen nicht. Auch, wenn man MS hat, können die vorhandenen Entzündungsherde inaktiv sein.

Entzündungsherde können grundsätzlich aktiv oder inaktiv sein. Interessant oder?

MS ist nicht heilbar. Mit verschiedenen Medikamenten, kann man MS mittlerweile aber behandeln. Diese Medikamente sollen sozusagen präventiv arbeiten die Entstehung der Herde im ZNS reduzieren. Dadurch kann sich der Verlauf der MS verlangsamen.

Mehr zum Thema könnt ihr im Video sehen 🙂

Was ist eigentlich MS?

#stayhappybelucky

Mein erster „Vlog“ ist fertig!

Nachdem ich gelernt habe was ein VLOG ist, habe ich mal einen gemacht. 😉

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Ich hab Lust mit euch einen Austausch zu starten. So können wir uns annähern. Ich fühle mich irgendwie dazu berufen in Punkto MS aufzuklären. Wahrscheinlich weil ich mit der Zeit einen (für mich) ganz guten Umgang mit der Krankheit gefunden habe.

… und dann sehe ich immer wieder, dass es ganz viele traurige MS Betroffene Menschen da draußen gibt… oder verwirrte Angehörige. Und das macht dann wiederum mich traurig.

Wenn wir uns alle besser verstehen würden, dann könnten wir besser zusammenwachsen & eine bessere Gemeinschaft und Gesellschaft sein. Gewisse Umstände des Lebens können wir nicht selbst wählen, also kann auch keiner etwas für einen solchen Umstand. Also „Schicksal-Kram“ und so.

Wie man drauf ist, was man tut und sagt ist hier natürlich nicht gemeint. Das kann ja schließlich jeder selbst steuern… ;-)…

Die Tochter eines Nazis muss kein Nazi werden oder bleiben. (Schon gar nicht heutzutage…).

Aber manche Sachen passieren einfach. Und die sind dann da. Und dann muss man damit umgehen. So wie in diesem Fall eben mit einer Erkrankung.

Vielleicht seht ihr, dass ich in das YouTuben erstmal reinwachsen muss. Hehehe.

Watch: MS ist vielseitig – ich auch – Begrüßung

Viel Spaß und gerne meinen YouTube Channel MS ist vielseitig – ich auch! abonnieren.

Bald kommt das erste Thema.

#stayhappybelucky

Hallo, wie schön, dass du da bist! :)

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Das Glück

… definiert sich nicht durch Gesundheit, hab ich bemerkt. Glücklich kann ich immer sein.
Ich muss nur wollen.

Das Glas vor meiner Nase ist meistens halbvoll. Manchmal trinke ich ganz langsam, dann ist gefühlt sogar noch länger was drinnen.
Ja. „Höher, schneller, weiter…“ – ich verstehe das, aber am Ende sitze ich jedes mal ausgelaugt und kraftlos vor der weißen Wand.
Und dann bin ich höher, schneller und weiter, kann mich aber gar nicht mehr spüren.
Ich stehe da eher auf „zielstrebig, glücklich, diszipliniert und entspannt“.
Das ist für mich das Leben zwischen den Zeilen. 🙂

Ich bin:

– Marie
– freie Sängerin/Musikerin
– mit 14 Jahren von der Multiplen Sklerose besucht worden. Sie ist nun Dauergast. Ohne zu fragen. Und ein Teil von mir.